Vergüten

Bauteile, die hoher und schlagartiger Belastung ausgesetzt sind, benötigen eine hohe Festigkeit und gleichzeitig eine große Zähigkeit. Diese Eigenschaften erzielt man durch Vergüten der dazu geeigneten Vergütungsstähle mit einer Wärmebehandlung aus Härten und anschließendem Anlassen auf Temperaturen zwischen 500 °C und 700 °C.

Die Anlasstemperaturen liegen deutlich höher als beim Anlassen nach dem Härten. Zum Vergüten werden unlegierte und legierte Stähle verwendet. Unlegierte Vergütungsstähle enthalten 0,2 % bis 0,6 % Kohlenstoff, legierte Vergütungsstähle zusätzlich geringe Anteile an Chrom, Molybdän, Nickel oder Mangan.

Innere Vorgänge beim Vergüten

Nach dem Abschrecken liegt nadelförmiger Martensit vor. Beim Anlassen auf 400 °C zerfällt ein Teil davon in feinstverteilten Ferrit und Zementit-Nadeln, die sich im restlichen Martensit ausscheiden. Mit zunehmender Anlasstemperatur schreitet der Martensit-Zerfall voran. Beim Anlassen auf 550 °C zerfällt er vollständig in Ferrit und Zementit-Nadeln. Bei 700 °C schließlich ballen sich die Zementit-Nadeln zu Zementit-Körnern.

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